Ein Waldbrand hat selten natürliche Ursachen wie Blitzeinschläge oder Selbstentzündung von trockenen Pflanzenresten. Weit häufiger sind diese vom Menschen verursacht, beispielsweise durch Brandstiftung.
Aber auch fahrlässiges Verhalten des Menschen, z.B. im Rahmen von Unfällen bei landwirtschaftlichen Maßnahmen, bei der Holzernte oder durch Funkenentstehung an Bahntrassen, ist häufig die Ursache für einen Waldbrand. Fahrlässige Waldbrände, nämlich ein Drittel aller Waldbrände, werden von unachtsamen Waldbesucher:innen verursacht.
Das Auftreten und die Ausbreitung von Waldbränden sind maßgeblich von der Witterung abhängig. Die meisten Brände entstehen im Frühjahr durch trockene Bodenvegetation und natürlich im Sommer während und nach einer Trockenperiode.
Im trockenen Jahr 2019 bestand die hohe Waldbrandgefahr über den gesamten Sommer bis in den Herbst hinein mit Schwerpunkt im Juni und Juli. In diesen beiden Monaten fanden rund 48 Prozent der Waldbrände mit 90 Prozent der Waldbrandfläche statt. Die beiden Großbrände waren im Juni in Jüterbog und Lübtheen.
Mit deutschlandweit 1.523 Waldbränden ist 2019 wie bereits 2018 ein deutlich überdurchschnittliches Waldbrandjahr im Vergleich zum mehrjährigen Mittel der Jahre 1993 bis 2018. Mit rund 2.711 Hektar ist zudem 2019 die zweitgrößte betroffene Waldfläche seit Beginn der Waldbrandstatistik im Jahr 1977 zu verzeichnen. Insgesamt führten die Waldbrände 2019 zu einem geschätzten Schaden von rund 2,22 Millionen Euro.1
Bisher spielten Waldbrände in Deutschland eine untergeordnete Rolle. Höhere Zahlen hängen vor allem mit besonders trockenen Sommern zusammen.
In den Jahren 1992, 2003 und in den sehr trockenen Jahren 2018 und 2019 kam es vermehrt zu Waldbränden in Deutschland.
Vor allem dichtstehende Nadelholzwälder unter 40 Jahre alt, insbesondere Kiefernwälder, sind betroffen. Hier ist es besonders trocken und durch die Öle der Nadelbäume brennen diese besonders gut. Altholzmischbestände sind am wenigsten gefährdet. Hier herrscht ein feuchteres und kälteres Klima, das die Entzündungsgefahr mindert.
Die meisten Waldbrände in Deutschland treten im Bundesland Brandenburg auf. Dort sind die Böden vorwiegend sandig und trocken. Ebenso sind die ausgedehnten Kieferwälder leicht brennbar und anfällig für Feuer. (Stand 2021)
Dank moderner Überwachungssysteme konnten dort aus diesem Grund einige Brände frühzeitig erkannt und im Keim erstickt werden.
Durch Waldbaumaßnahmen kann man die Brandgefahr reduzieren. Dazu gehören der Aufbau von Laubholz-Unterstand unter Nadelholzbeständen oder die Anlage von Feuerschutzstreifen zur Unterbrechung großer Kiefernbestände. Das sind etwa zehn Meter breite Wildwiesenstreifen oder circa 50 Meter breite Laubholzstreifen. Aktuell werden die Waldbrand-Früherkennungssysteme überarbeitet.