Am 22. Oktober 2025 verlieh der Bundesverband der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald den Deutschen Waldpädagogikpreis für das Jahr 2024. Im Großen Sitzungssaal des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Bildung wurde Sven Neißer, Lehrer und Vorsitzender von Klimalautern e. V., für sein Projekt „Die Zukunftsgärtnerei: Draußenlernen als Schlüssel zu den 17 Zielen“ ausgezeichnet.
„Nachhaltige Bildung gehört in Rheinland-Pfalz ganz selbstverständlich dazu“, sagt Bildungsminister Sven Teuber MdL. „Wir wollen, dass Kinder und Jugendliche verstehen, wie ihr Handeln wirkt und dass sie ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen. Dafür schaffen wir Lernorte, die neugierig machen und zum Mitgestalten einladen. Die Zukunftsgärtnerei ist genau so ein Ort – hier wird Nachhaltigkeit erlebbar, Wissen wächst praktisch und Ideen werden zu echtem Handeln.“
Die Zukunftsgärtnerei
Regelmäßiges Lernen in und von der Natur ist an Regelschulen nach wie vor eine Ausnahme. Dabei bietet das Draußenlernen viele Möglichkeiten: Es macht die Schultür zu einer Drehtür, die Kinder und Erwachsene aus der Schule lässt aber auch Menschen hinein in die Umwelt. Davon profitieren nicht nur Schülerinnen und Schüler, sondern auch Lehrkräfte. Genau hier knüpft Sven Neißer mit seiner „Zukunftsgärtnerei“ an und entwickelt ein umfängliches Bildungskonzept. Statt der reinen Vermittlung von in Fächer aufgeteilten Fakten, stehen bei ihm vernetztes und kreatives Denken, Eigenständigkeit und Verantwortung im Fokus.
Bildungsarbeit im Wald
Gerade der Wald, so Neißer, biete für das Draußenlernen einen altersgerechten Zugang und eine hervorragende Grundlage. „Die Waldpädagogik nutzt den Wald als lebendigen und ganzheitlichen Lernraum“, sagt auch Isabel Mackensen-Geis MdB, Vorsitzende der SDW Rheinland-Pfalz. „Wir von der SDW möchten den Wald als einen Ort der Bildung etablieren, denn ein Besuch im Wald fördert nicht nur das ökologische Verständnis, sondern auch motorische Fähigkeiten, soziale Kompetenzen und sogar die Gesundheit. Wir gratulieren Herrn Neißer zu dem wohlverdienten Preis. Sein Projekt zeigt, wie das Lernen in der Natur seinen Weg in den Schulalltag finden kann.“
Seit 2010 zeichnet die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald waldpädagogische Initiativen und Projekte mit dem Deutschen Waldpädagogikpreis aus. Damit werden innovative Bildungsvorhaben gewürdigt, neue Impulse gesetzt und hervorragendes Engagement in der waldbezogenen Bildung für nachhaltige Entwicklung (Wald-BNE) gewürdigt und sichtbar gemacht. Es ist die einzige bundesweite Auszeichnung für Bildungsinitiativen zu Wald-BNE. Eine Fach-Jury nomminiert und würdigt drei Wald-BNE-Projekte und prämiert eines davon als Gewinnerprojekt. Das Preisgeld beträgt 3.000 Euro. Die Auszeichnung findet im Rhythmus von zwei Jahren statt.
Der Deutsche Waldpädagogikpreis ist eine Initiative der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Bundesverband e. V. und versteht sich als Beitrag zum Nationalen Aktionsplan BNE.
Der nächste Deutsche Waldpädagogikpreis wird im Jahr 2026 verliehen. Bewerben Sie sich bis zum 31. Oktober 2026 mit Ihrem innovativen Projekt, Ihren Aktivitäten oder Ihrem Vorhaben zu waldbezogener Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Im Folgenden finden Sie alle Informationen rund um den Bewerbungsprozess. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.
Im Wald und mit Waldthemen können sowohl schulische als auch außerschulische Lernprozesse angeregt und unterstützt werden. Wald ist ein ganzheitlicher Bildungs- und Erfahrungsort für alle. Waldthemen sind Nachhaltigkeitsthemen und knüpfen an alle UN-Nachhaltigkeitsziele (SDG) an. Wie wir den Wald in Zukunft nutzen und auch schützen wollen, gehört zu den zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Waldbezogene Bildung für nachhaltige Entwicklung (Wald-BNE) kann sowohl die notwendige Gestaltungskompetenz für diesen Prozess fördern als auch konkrete Handlungsangebote aufzeigen sowie Chancen zur individuellen Entwicklung durch Naturerfahrungen ermöglichen. Wald-BNE trägt zur Umsetzung des Nationalen Aktionsplan BNE und vor allem des SDG Nr. 4 – hochwertige Bildung für alle bei.